Wenn Ihr Hund langsam das Senioren-Alter erreicht - bei kleineren und mittelgroßen Rassen sind das 6 bis 7 Jahre, bei großen Rassen
bereits 5 Jahre - ist es an der Zeit, die jährliche Gesundheitsuntersuchung etwas auszuweiten. Denn ab diesem Alter beginnen erste altersbedingte Veränderungen, die man regelmäßig beobachten
sollte. So können altersbedingte Probleme verhindert oder hinauszögert werden und Sie schaffen die besten Voraussetzungen für ein langes, gesundes und aktives Leben Ihres
Hundes.
Wie läuft ein Senioren-Check ab?
Die Untersuchung beginnt mit einem Gespräch über den allgemeinen Zustand des Hundes. Ist er bewegungsfreudig? Wie ist sein Appetit?
Sind Trink- und Urinverhalten normal? Wie ist seine Stimmung? Gab es in letzter Zeit irgendwelche Veränderungen?
Im Anschluss wird eine gründliche, klinische Untersuchung durchgeführt, und der Tierarzt achtet besonders auf Erkrankungen, die
bekanntermaßen mit dem Alter einhergehen:
Der Brustkorb wird abgehört, um festzustellen, ob das Herz ohne Herzgeräusche oder Rhythmusstörungen regelmäßig schlägt und die
Atemgeräusche unauffällig sind.
Mit einem Otoskop schaut der Tierarzt in die Ohren des Hundes, um festzustellen, ob es Anzeichen für eine Ohrenentzündung gibt. Bei
manchen alten Hunden kann es zu einem Hörverlust kommen - leider kann man dem nicht abhelfen, aber in der Regel kommen die Hunde damit sehr gut zurecht.
Dann werden die Augen untersucht. Bei älteren Hunden können sich auf den Linsen der Augen graue Stellen entwickeln. Dabei handelt es
sich um eine altersbedingte Linsentrübung, die das Sehvermögen des Hundes nur selten beeinträchtigt. Die Augen sollten nicht trocken und gereizt erscheinen, und es sollten keine kleinen
Beulen an den Rändern der Augenlider zu sehen sein.
Der Tierarzt wird fragen, ob es Anzeichen von Juckreiz gibt, und die Haut auf Rötungen, Ekzeme und Pickel untersuchen. Es ist nicht
ungewöhnlich, dass mit zunehmendem Alter kleine Beulen oder Warzen auf der Haut entstehen. Sie haben selten eine Bedeutung und werden nur dann entfernt, wenn sie sich an Stellen befinden, an
denen sie den Hund stören. Allerdings gibt es auch Hautveränderungen, die eine weitere Untersuchung erfordern, da sie unter Umständen bösartig sein können. Dafür entnimmt der Tierarzt einige
Zellen mit einer feinen Nadel (die meisten Tiere tolerieren dies sehr gut) und betrachtet diese unter dem Mikroskop.
Außerdem werden Haut und Fell auf Anzeichen auf einen Parasitenbefall untersucht.
Sollten die Krallen zu lang geworden sein, weil sie sich durch einen reduzierten Bewegungsumfang weniger abnutzen, werden sie gekürzt.
Bei Bedarf werden auch die Analdrüsen werden untersucht und bei Bedarf entleert.
Da bei weitem nicht alle Hundehalter regelmäßig in das Maul ihres Hundes schauen, kontrolliert der Tierarzt auch die Gesundheit der
Zähne sehr gründlich. Kleine Rassen leiden am häufigsten unter Zahnproblemen wie Zahnstein und Zahnfleischentzündungen. Dadurch entsteht ein unangenehmer Maulgeruch und die betroffenen Zähne
bereiten dem Hund Schmerzen, werden locker und fallen letztlich aus. Eine rechtzeitige Behandlung ist daher sehr wichtig. Wenn eine Zahnreinigung oder eine andere zahnärztliche Behandlung
erforderlich ist, wird dafür in der Regel ein neuer Termin vereinbart, da die Behandlung unter Vollnarkose durchgeführt werden muss.
Bei jeder Seniorenuntersuchung wird der Hund außerdem gewogen, das Gewicht wird notiert und mit dem vorherigen Gewicht
verglichen.
Mit zunehmendem Alter nimmt die Muskelmasse ab und der Stoffwechsel verändert sich. Dies bedeutet, dass weniger Kalorien benötigt
werden. Wenn der Hund so gefüttert wird wie in jüngeren Jahren, kann er schnell übergewichtig werden, mit allen bekannten Folgen, nicht zuletzt einer kürzeren Lebenserwartung.
Da eine Gewichtsreduktion weder für den Hund noch für den Tierhalter einfach ist, tun Sie sich und dem Hund einen großen Gefallen,
wenn Sie Übergewicht von vornherein verhindern. Es wird empfohlen, auf ein gutes Seniorenfutter umzusteigen, das speziell für ältere Hunde entwickelt wurde. Diese Futtermittel sind an die
Bedürfnisse eines älteren Hundes angepasst und haben einen reduzierten Kaloriengehalt.
Wiegen Sie Ihren Hund regelmäßig und notieren sein Gewicht. Ihre Tierarztpraxis unterstützt Sie gerne dabei. Natürlich kann auch eine
Gewichtsabnahme ein Anzeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt.
Bei Hunden mit einem Gewicht von 25-30 kg und mehr sind Gelenkprobleme und Arthrose die größten Herausforderungen des Alterns. Es
besteht ein enger Zusammenhang zwischen diesen Problemen und Fettleibigkeit. Das Einhalten des Normalgewichts lohnt sich also auch, um Ihren Hund bis ins hohe Alter beweglich zu halten.
Eventuell können auch bestimmte Nahrungsergänzungsmittel dazu beitragen, dass der Einsatz von Schmerzmittel lange hinausgezögert wird. Lassen Sie sich hierzu von Ihrem Tierarzt
beraten.
Bei kleinen Rassen sind die Zeichen von Arthrose nicht so schnell sichtbar wir bei ihren größeren Kollegen, aber auch sie können
betroffen sein. Häufig macht sich dies durch eine Verlangsamung bei allen Bewegungen bemerkbar. Auch hier kann eine Diät helfen, das Voranschreiten der Erkrankung zu
verlangsamen.
Nachdem der Tierarzt alles untersucht hat, was man von außen sehen und tasten kann, wird er/sie möglicherweise einen Bluttest
empfehlen – entweder, um ein vollständigeres Bild des allgemeinen Gesundheitszustands zu erhalten oder, um einem Verdacht nachzugehen, der sich im ersten Teil der Untersuchung ergeben hat. Je
nachdem, was die klinische Untersuchung und der Bluttest ergeben, können weitere Bluttests, Röntgenaufnahmen, Urintests usw. erforderlich sein.
Besonderes Augenmerk gilt bei der Untersuchung von Hundesenioren der Nierenfunktion. Wenn ein Hund mehr trinkt und uriniert als
normal, kann es sein, dass die Nieren nicht mehr so gut arbeiten wie früher. Dies kommt mit zunehmendem Alter häufiger vor. Eine frühzeitige Diagnose ist besonders wichtig, da die richtige
Ernährung mit den richtigen Inhaltsstoffen dazu beitragen kann, dass der Hund länger lebt als ohne diese Ernährungsumstellung. Eine eingeschränkte Nierenfunktion kann nur durch eine
Blutuntersuchung festgestellt werden.
Es gibt eine Reihe von weiteren Erkrankungen, die vor allem in der letzten Lebenshälfte eines Hundes auftreten. Dazu gehören
Stoffwechselkrankheiten, wie das Cushing-Syndrom, und Stoffwechselstörungen, wie z.B. Diabetes. Sie werden auch durch Bluttests und verschiedene weiterführende Untersuchungen
festgestellt.
Viele Erkrankungen, die bei älteren Tieren gehäuft auftreten, betreffen die Geschlechtsorgane.
Nicht sterilisierte Hündinnen sind besonders anfällig für Hormonstörungen und daraus resultierende Gebärmutterentzündungen. Außerdem
ist das Risiko für Brustdrüsentumore erhöht.
Bei älteren, unkastrierten Rüden kann es zu Problemen mit der Prostata kommen.
Ähnlich wie bei uns Menschen kann es bei älteren Hunden auch zu einem Auftreten von Demenz kommen. Dies kann sich in allgemeiner
Verwirrung, Unsauberkeit, Bellen, verändertem Verhalten, der Tendenz, die Nacht zum Tag zu machen, usw. äußern. Hierfür gibt es mittlerweile tolle Präparate und Nahrungsergänzungsmittel, die
den Hund zwar nicht mehr jung machen, aber den Alltag von Tier und Mensch erheblich erleichtern können!!!
Zum Schluss der Untersuchung blickt der Tierarzt noch in den Impfausweis und kontrolliert den Impfschutz.
Bei Hunden, die ins Ausland reisen oder in einer Hundepension untergebracht werden sollen, können spezielle Impfungen empfehlenswert
sein. Hierzu berät Sie Ihr Tierarzt.
Der Seniorencheck sollte je nach Alter und Rasse mindestens einmal jährlich durchgeführt werden.
Warum reisen heute mehr Tiere als in der Vergangenheit?
Früher wurden Haustiere fast ausschließlich über die Grenzen transportiert, wenn Familien für kurze oder längere Zeit ins Ausland zogen. Heutzutage werden Haustiere häufig als Teil der Familie
gesehen und gerade Hunde begleiten ihre Besitzer öfter bei Reisen im In- und Ausland.
Für jedes Land gelten eigene Einreisebedingungen für Tiere. Diese Informationen sollten frühzeitig vor Reiseantritt eingeholt werden. In manchen Ländern gelten unterschiedliche Anforderungen für
Begleithunde oder den dauerhaften Aufenthalt eines Hundes.
Bevor Sie den Hund auf eine Reise mitnehmen
Wenn Sie Ihren Hund mit in den Urlaub nehmen wollen, sollten Sie sich rechtzeitig mit Ihrem Tierarzt in Verbindung setzen. Der Tierarzt überprüft den Impfschutz des Hundes, die Vorschriften für
das Reisen mit Tieren in dem Zielland und berät Sie zur passenden Parasitenprophylaxe. Eine gute und gründliche Vorbereitung erhöht die Chancen auf einen erholsamen Urlaub - auch für Ihren Hund.
Die wichtigsten Bestimmungen im Überblick
Reisen innerhalb der EU:
· Für die Einreise benötigt Ihr Hund einen EU-Heimtierausweis. Dieser wird vom Tierarzt
ausgestellt.
· Ihr Hund muss mit einem elektronischen Mikrochip gekennzeichnet sein, und die Nummer muss
auf dem EU-Heimtierausweis vermerkt sein.
· Es muss eine gültige Tollwut-Impfung (spätestens 21 Tage vor der Abreise) vorliegen und im
EU-Heimtierausweis vermerkt sein. Die Gültigkeit der Impfung richtet sich nach den Angaben des Herstellers.
Einige Länder, sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU, verlangen außerdem, dass der Hund vor der Einreise entwurmt wurde. Das verwendete Medikament muss gegen den Fuchsbandwurm wirken, da
dieser ein potenzielles Infektionsrisiko für den Menschen darstellt. Zu diesen Ländern gehören z.B. Norwegen, das Vereinigte Königreich, Irland, Malta und Finnland. Diese Behandlung muss
frühestens 120 Stunden und spätestens 24 Stunden vor der Einreise in das betreffende Land erfolgen. Die Verabreichung der Tablette muss von einem Tierarzt vorgenommen und im Pass dokumentiert
werden.
In Ländern außerhalb der EU gelten möglicherweise andere Anforderungen. Gesundheitszeugnisse usw. können verlangt werden.
Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Dort finden Sie außerdem evtl. benötigte Vordrucke.
Die Wahl des passenden Verkehrsmittels
Im Nachfolgenden haben wir Ihnen einige Gedanken zu den möglichen Verkehrsmitteln zusammengetragen, die Ihnen bei der Entscheidung helfen sollen.
Reisen mit dem Auto
Vorteile:
· Eine Autofahrt ist relativ unkompliziert und spontan möglich.
· Es besteht die Möglichkeit, unterwegs selbst gewählte Pausen einzulegen, in denen der Hund
ausgeführt und mit Wasser versorgt werden kann.
· Sie sind in der Nähe des Hundes und können ihn während der gesamten Fahrt beobachten.
Nachteile:
· Vor allem größere Hunde haben wegen des vielen Gepäcks oft zu wenig Platz.
· Ohne Klimaanlage kann es im Sommer sehr heiß im Innenraum des Autos werden. Dadurch kann für
Ihren Hund die Gefahr eines Hitzeschlags bestehen, der lebensbedrohlich werden kann. Das Risiko einer zu starken Erwärmung besteht auch bei Staus oder dem Abstellen des Autos (auch im Schatten!).
Ihr Hund sollte daher bei Temperaturen ab 20°C NIEMALS (auch bei bewölktem Himmel oder im Schatten) alleine im Auto zurückgelassen werden.
Mit dem Hund auf eine Zugreise
Hunde können in den meisten nationalen Zügen mitgenommen werden. Für bestimmte Abfahrten, wie z. B. Nachtzüge, können jedoch Sonderregelungen gelten.
Bei internationalen Reisen müssen Sie die Bestimmungen der jeweiligen Bahngesellschaften in den einzelnen Ländern beachten. Es ist daher notwendig, sich bei der Buchung von internationalen
Tickets ausreichend darüber zu informieren. Für Blinden- und Diensthunde gelten meist gesonderte Vorschriften.
Vorteile:
· Hunde, die in eine normale Handtasche passen, werden oft kostenlos befördert.
· Der Besitzer kann seine volle Aufmerksamkeit auf das Tier richten und ihm jederzeit Wasser
anbieten.
· Das Klima im Zug ist oft gut und das Risiko eines Hitzeschlags ist gering.
Nachteile:
· Auf langen Zugfahrten kann es schwierig sein, mit dem Hund zwischendurch spazieren zu gehen.
Fragen Sie das Personal, ob es an bestimmten Stationen längere Pausen von etwa 5-10 Minuten gibt.
· Größere Hunde zahlen in Deutschland den Kindertarif und benötigen oft ein Sitzplatzticket.
· Die Bahngesellschaft kann verlangen, dass der Hund einen Maulkorb trägt.
Hunde auf Flügen
Bei Langstreckenreisen ist das Flugzeug oft das bevorzugte Verkehrsmittel.
Haustiere unter 8 kg einschließlich Tasche können in der Kabine befördert werden. Sie müssen während des Starts, des Rollens und der Landung unter dem Sitz vor dem Besitzer platziert werden. Die
Anzahl der Tiere, die auf jedem Flug in der Kabine mitgenommen werden dürfen, ist begrenzt, so dass es ratsam ist, Ihr Ticket rechtzeitig zu buchen.
Größere Hunde werden in einem druckdichten Laderaum in einem Transportbehälter befördert, den Sie selbst bereitstellen müssen. Er muss bestimmte Anforderungen erfüllen. Diese Art des Transports
kann für manche Hunde sehr stressig sein. Bei kurznasigen Hunden kann es dadurch möglicherweise zu Atemprobleme kommen.
Diensthunde reisen in der Regel bei den meisten Fluggesellschaften kostenlos. Für alle anderen Hunde können die Preise je nach Fluggesellschaft variieren. Es ist empfehlenswert, die Anforderungen
der einzelnen Fluggesellschaften genau zu vergleichen.
Welches Krankheitsrisiko besteht für meinen Hund, wenn ich ihn auf eine Reise mitnehme?
Bei Reisen innerhalb Deutschlands ist das Krankheitsrisiko gering. Möchten Sie Ihren Hund mit ins Ausland nehmen, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass es in anderen Ländern -
insbesondere in den südlichen und östlichen - eine Reihe von Infektionserregern gibt, die bei uns in Nordeuropa nicht vorkommen und für die der Hund daher anfällig sein kann. Neben dem
Fuchsbandwurm gibt es Krankheiten wie Babesiose, Leishmaniose und Anaplasmose. Einige dieser Krankheiten werden durch Zecken und Sandmücken übertragen, so dass es sinnvoll ist, Ihren Hund vor
diesen Parasiten zu schützen.
Bei Reisen ins Ausland sollten Sie Ihren Tierarzt in jedem Fall in die Reiseplanung miteinbeziehen. Er berät Sie, wenn...
· Sie sich unsicher bzgl. der Anforderungen im Zielland sind
· Ihr Hund eine Tollwut-Impfung, einen Mikrochip und/oder einen Bluttest auf
Tollwut-Antikörper benötigt
· Sie für Ihren Hund ein Gesundheitszeugnis vor der Abreise vorlegen müssen
· oder Sie eine Beratung über eine notwendige Parasitenprophylaxe benötigen